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„Endlich ein Zuhause“: Vermieterinnen und Vermieter in Düsseldorf gesucht

Düsseldorfer Wohnungslosenkampagne Endlich ein Zuhause Frank Flutgraf

Das Projekt „Endlich ein Zuhause“ in Düsseldorf bringt wohnungslose Menschen in die eigenen vier Wände. Über 100 Wohnungen konnte das Team seit November 2019 bereits vermitteln. Eine Social-Media-Kampagne soll nun weitere Vermieterinnen und Vermieter dazu ermutigen, Wohnungen an wohnungslose oder obdachlose Menschen zu vermieten.

Über 100 Menschen haben bereits eine Wohnung gefunden

Das Besondere: In dem Projekt arbeiten Immobilienkaufleute und Fachleute aus der sozialen Arbeit zusammen. Sie suchen Wohnungen für wohnungslose Menschen und finden Lösungen, wenn Hindernisse auftreten, wie zum Beispiel negative Schufa-Einträge oder fehlende Mittel für eine Kaution. Sie sind aber auch für die Vermieterinnen und Vermieter da, stellen sicher, dass die Mietzahlungen regelmäßig erfolgen oder vermitteln bei Problemen.

All das tun sie mit Erfolg: Für 118 Männer, Frauen und Familien haben die Mitarbeitenden des Projekts bereits eine Wohnung gefunden.

Vermieterinnen und Vermieter profitieren

Düsseldorfer Wohnungslosenkampagne Endlich ein Zuhause Jan KlüssendorffAuch die Vermieterinnen und Vermieter profitieren: „Die Menschen sind so dankbar, wie ich es aus 30 Jahren Vermietertätigkeit nicht kenne“, sagt zum Beispiel Jan Klüssendorff von Klüssendorff Immobilien. „Die wenigsten Betroffenen können in diesem Moment glauben, dass ein Vermieter sagt: Du hast nichts, du kommst mit einem kleinen Köfferchen an, du hast nicht frisch geduscht, aber du bekommst trotzdem eine Wohnung und musst nicht bei null Grad Celsius am Ratinger Tor im Hofgarten schlafen. Es kann nicht viel anderes schiefgehen als bei einem klassischen Mietverhältnis mit einem Normalbürger – wenn man Vorurteile außen vorlässt.“

Frank Flutgraf ist privater Vermieter in Düsseldorf und vermietet sieben Eigentumswohnungen in Oberbilk. Er sagt: „Wir kennen die Menschen nicht nur auf dem Papier, wir lernen sie richtig kennen. Ich sehe nicht nur Schufa-Einträge oder Gehaltsabrechnungen. Ich sehe genauer hin: Warum ist jemand verschuldet? Baut er seine Schulden ab? Hat einen Job im Sozialkaufhaus in Aussicht und damit eine Perspektive? Über die Landesinitiative und das Betreute Wohnen sind immer Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter begleitend dabei. Es ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Für die stationären Übergangswohnheime, für die Vermieterinnen und Vermieter und natürlich für die Wohnungslosen selbst.“

 

Weiterhin Vermieterinnen und Vermieter gesucht

Das Projekt ist eine Kooperation des Amts für Migration und Integration der Landeshauptstadt Düsseldorf mit dem Caritasverband Düsseldorf, der Diakonie Düsseldorf, den franzfreunden und der SKM gGmbH Düsseldorf in Zusammenarbeit mit der Landesinitiative gegen Wohnungslosigkeit. Gefördert wird es durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW.

Das Projekts wurde bereits bis zum 31. Dezember 2022 verlängert.
Hier geht es zur Webseite der Social-Media-Kampagne www.endlich-ein-zuhause.org.
Hier geht es zur Pressemitteilung.