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Männerberatung als Schlüssel für den Opferschutz

Junge Männer müssen ihre Probleme selbst lösen, ohne um Hilfe bitten zu müssen. Das geben 71 % der in der Untersuchung „Spannungsfeld Männlichkeit“ von Plan International befragten jungen Männer an. Sozialarbeitende wissen aber, dass jeder Mensch im Leben Hilfe braucht. Der erste Schritt hierfür ist, über sich und seine Probleme mit anderen zu sprechen. Genau hier setzt die Jungen- und Männerberatung Echte Männer reden. des SKM Bundesverband e.V. an.

„Männer in Krisen zu erreichen, ist die größte Herausforderung in der Beratungsarbeit mit Männern“, weiß Stephan Buttgereit, SKM-Generalsekretär „Wir wissen das aus unserer jahrelangen Erfahrung in der Männerarbeit: Der Schlüssel für erfolgreiche Männerberatung ist, den Männern aufzuzeigen, dass es ganz normal ist, Hilfe zu suchen.“

Echte Männer reden. ist das Beratungsangebot des SKM für Jungen und Männer in der Krise. Seit dessen Gründung im Jahr 2007 richtet es sich das an Jungen und Männer in Krisen. Die Themen sind vielfältig wie z.B. Beziehungsprobleme, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Gewalt oder Vaterschaft.

Die Tatsache, dass 55 Prozent in der Befragung der Aussage zustimmen, „mit ihrem Äußeren und ihrem Auftreten zu zeigen, dass sie ein echter Mann sind“, verdeutlicht, wie verunsichert viele Männer in Bezug auf die eigene Männlichkeit sind. Dann orientieren sie sich oft an den gängigen Stereotypen. Echte Männer reden. – Der Beratungstitel der Jungen- und Männerberatung des SKM betont die Relevanz männlichkeitsreflektierter Beratung.
Mehr als ein Drittel der in der Befragung von Plan International befragten Männer gibt an, dass sie gegenüber Frauen gelegentlich handgreiflich werden, um ihnen Respekt einzuflößen. Der Grundsatz der Beratung für Männer, die häusliche Gewalt ausüben, ist: Täterarbeit ist der beste Opferschutz.

„Voraussetzung für unsere Arbeit ist aber eine gesicherte Finanzierung, erklärt Stephan Buttgereit und weiter: „Die reicht bis heute nicht aus. Dies gilt für Beratungsstellen für Männer, die Täter oder Opfer von Gewalt sind, aber auch für die Finanzierung der Männergewaltschutzräume, die mittlerweile mehrere SKM-Mitgliedsvereine anbieten. Teilweise wird entsprechend den Klischees der Umfrage sogar in Frage gestellt, dass wir auf Männer zugeschnittene Hilfsangebote brauchen. Wir fordern deshalb – und das tun wir mit unserer politischen Arbeit seit Jahrzehnten: Geschlechtergerechtigkeit kann nur gelingen, wenn wir die Jungen- und Männer mit ihren Krisen und Problemen in den Blick nehmen und Hilfe anbieten.“